Hörnum im Sylt-Lexikon

Hörnum – das war einst die Bezeichnung für die Landzunge auf Sylt, die sich südlich von Rantum erstreckt. Hier soll es einer Sage nach am so genannten Buder eine kleine Fischersiedlung gegeben haben. – Historisch ist dies aber nicht belegt. Es ist aber so, dass sich aufgrund der Ortsbezeichnung Hörnum dies durchaus nachvollziehen lässt. Wenn man als Urlauber heute nach Hörnum kommt, dann fällt einem gleich der Leuchtturm auf, der dort steht. Dieser wurde im Jahr 1907 errichtet und ist das älteste Bauwerk vor Ort, denn der 1901 errichtete Bahnhof für die Sylter Inselbahn – der entstand, weil Hörnum als Landungsbrücke für die aus der Hansestadt Hamburg kommenden Bäderschiffe diente – ist abgerissen worden, nachdem der Bahnverkehr auf der Insel eingestellt wurde. Einst verband die Kleinbahnstrecke von Hörnum aus diesen Ort mit dem Seebad Westerland und repräsentierte einen Haltepunkt für die Südbahn. Die bis dahin einspurige Straße wurde nach der Stilllegung der Kleinbahnstrecke auf zwei Spuren erweitert. Der Strand von Hörnum ist sehr vielfältig gestaltet. Es gibt nämlich sowohl Textil- und FKK-Strände, wie auch Abschnitte für Hunde und für Surfer. Um Hörnum herum sind darüber hinaus aber auch ausgedehnte Spaziergänge möglich, oder aber die Möglichkeit an einer Radwanderung teilzunehmen und so die urwüchsige Natur zu erleben. Darüber hinaus bietet die Kurverwaltung ein buntes Veranstaltungsprogramm, welches von Konzerten und einem Hafenfest bis hin zu Malkursen und Diavorträgen reicht. Und auch die Besichtigung des Leuchtturms ist ein Highlight. Darüber hinaus ist es möglich von Hörnum aus mit einem der komfortablen Fahrgastschiffe eine erlebnisreiche Ausflugsfahrt zu erleben.

Hörnum und seine Bedeutung in den beiden Weltkriegen

Bei Hörnum auf Sylt entstanden im Jahr 1914 für die so genannte Inselwache Baracken und Lager für die dort hingeschickten Soldaten. Die Soldaten verständigten sich dabei mit den anderen Inselwachen auf den Inseln Amrum und Rømø mit der Hilfe von Blinkzeichen. Zwischen den Lagern auf Sylt selbst bestanden Telefonverbindungen. Die Soldaten, die als Inselwachen eingesetzt waren, waren zumeist ältere und heimische Soldaten. Von unmittelbaren Kampfhandlungen blieb Sylt im Übrigen im 1. Weltkrieg verschont. Und auch im 2. Weltkrieg wurden auf Sylt Soldaten stationiert. Für den Fremdenverkehr war die Insel während dieser Zeit gesperrt. Der Hafen von Hörnum wurde von der Deutschen Marine genutzt. Darüber hinaus wurde auch ein Landeplatz für kleinere Flugzeuge eingerichtet. 1935 wurde ein Fliegerhorst errichtet, wie auch die „militärische Siedlung Hörnum“. Man erwartete nämlich einen Angriff der Alliierten von der Nordsee aus. Mit der Errichtung des Seefliegerhorstes bekam Hörnum einen regen Bevölkerungszuwachs. Die Soldaten brachten nämlich Familie und auch Zivilbedienstete mit. Die Bedeutung, die der Seefliegerhorst hatte sorgte dafür, dass der Ort Anfang der 1940er Jahre den ersten Strom aus dem eigenen Kraftwerk erhielt. 1942 folgte der Anschluss von Hörnum an die Trinkwasserversorgung von Westerland. Auf Sylt selbst fielen im 2. Weltkrieg nur wenige Bomben. Entsprechend gering fielen die Zerstörungen aus. Als in den letzten Kriegstagen englische Verbände über den Hindenburgdamm anrückten, ergaben sich die Bewohner von Sylt ohne Widerstand zu leisten. 1947 wurde Hörnum eine eigenständige Gemeinde und bot kurzfristig auch 40 Familien aus Helgoland Zuflucht und eine Heimat, die von Helgoland vertrieben wurden von den Engländern. 1949 erhielt der Ort das Prädikat Nordseebad.


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