Inselbahn im Sylt-Lexikon

Die Sylter Inselbahn verkehrte von 1888 bis ins Jahr 1970 vom Hafen Munkmarsch nach Westerland. Bei der Sylter Inselbahn handelte es sich um eine Schmalspurbahn mit einer Spurbreite von 1000 mm. Anfangs wurde die Sylter Inselbahn von mehreren Gesellschaften betrieben. Die Strecke, die die Sylter Inselbahn dabei zurücklegte war 4,2 km lang. Sie fuhr nur in den Sommermonaten. Die Sylter Inselbahn versorgte ab 1903 auch die Strecke zwischen Westerland und Hörnum im Süden der Insel und ab 1907 auch die Strecke von Westerland nach List im Norden der Insel. Weitere Erweiterungen erfuhr die Sylter Inselbahn von ihrer Streckenführung her in den beiden Weltkriegen, weil Reichswehr und Wehrmacht das Streckennetz entsprechend der Lage ihrer meist abgelegenen Lager und Geschützstellungen immer um einige Kilometer ergänzten. Eine neuerliche Renaissance erlebte die Sylter Inselbahn in den 1950er Jahren. Dadurch konnte aber der Siegeszug des Individualverkehrs auf Sylt nicht aufgehalten werden, was schließlich zur Stilllegung der Nord- und Südbahn am 29. Dezember 1970 führte. Die Ostbahn wurde bereits im Jahr 1927 mit der Eröffnung des Hindenburgdamms aufgegeben. Auf Sylt setzte man dabei nach 1970 auf Linienbusse. Die Trassen der Sylter Inselbahn – bzw. die der Süd- und Nordbahn - dienen heute als Rad- und Wanderwege, die als landschaftlich sehr reizvoll gelten. Der Verlauf der Ostbahn ist nicht mehr nachvollziehbar, weil die Trassen nahezu vollständig zurückgebaut wurden, wie auch die, die einst die Wehrmacht errichtet hatte. Die Bahnhofsgebäude an den Bahnhöfen wurden auch abgerissen, und zwar entlang der gesamten Strecke – einige bereits unmittelbar nach der Stilllegung, einige erst in jüngster Zeit.

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